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Nabeul

Die Gegend um das Cap Bon ist bekannt für seine grüne Landschaft und sein azurblaues, klares Meer. Wie ein riesiger, herrlicher Garten, in dem Yasmin neben den Weinreben, den Rosen und vollen Orangen- und Zitronenbäumen blüht. In diesem begnadeten Klima lässt sich sehr gut leben. Die Region um das Cap Bon war schon in der Frühzeit eine bevorzugte Inspirations- und Ruhequelle für Künstler und Persönlichkeiten wie Winston Churchill, Oscar Wilde, Paul Klee oder Sophia Loren.

Nabeul wurde im 5. Jahrhundert v. Chr. von den Karthagern gegründet. Im 2. Jahrhundert übernahmen die Römer den Ort, der als Neapolis bekannt war. Im 16./17. Jahrhundert siedelten sich Flüchtlinge aus Andalusien hier an. Ihr Vermächtnis ist die Keramikkunst. Nabeul wie Hammamet sind Orte, in denen sich die verschiedensten Kulturen trafen und vermischten. Die tunesische Tradition zeigt sich hier in der Fülle der traditionellen Kostüme, der feinen Gastronomie und dem besonderen Charme der Medinas und alten Häuser. Vor allem der Bezirkshauptort Nabeul ist für Kunsthandwerk wie Keramikarbeiten, Parfüm, Stickereien und Lederwaren bekannt. Es gibt etwa hundert Betriebe in Nabeul, die sich diesen Künsten widmen.

Die grossen Hotels befinden sich in der Nähe des Strandes. Obwohl sich die Stadt auf den Tourismus eingestellt hat, ist sie noch nicht völlig überlaufen.

Nabeul ist im Laufe der letzten Jahrzehnte scheinbar mit dem Nachbarort Hammamet zusammen gewachsen. Zum einen ein überaus wichtiger touristischer Ort und zum anderen das Zentrum für Töpferei- und Keramikkunst, offenbart Ihnen Nabeul zahlreiche unterschiedliche Facetten an den Ufern des Mittelmeers. Nabeul ist der grösste Ort des Cap Bon. Dazu ein bedeutendes Landwirtschafts-, Handels- und Handwerkszentrum und ein sehr beliebter Badeort im Südwesten der Halbinsel. Er liegt unweit der ausgedehnten Sandstrandzonen, die den Golf von Hammamet säumen. Nebenbei ist es auch das Verwaltungszentrum einer Region, das gleichzeitig auch alle ihre Eigenheiten in sich vereint. Seit Kaiser Augustus sie nach dem dritten Punischen Krieg aus ihrem Dornröschenschlaf weckte, ist die "neue Stadt” (Neapolis) lebendig und voller Betriebsamkeit. Heute zählt sie aufgrund ihrer vielen handwerklichen und industriellen Betriebe zu den wichtigsten Städten des Landes. Am bekanntesten wurde sie durch die Töpferkunst, die noch auf römische Ursprünge zurückgeht.

In Hunderten von Werkstätten werden Tonwaren oder glasierte keramische Erzeugnisse hergestellt. Angefangen von einfachen Gebrauchsgegenständen bis zu kunstvollen Kacheln, Krügen oder Vasen, zum Teil nach antiken Vorbildern in den typischen Farben weiss, blau, grün und gelb. Man kann die Werkstätten besuchen und den Töpfern bei ihrer Arbeit zusehen, die Konzentration, Geschicklichkeit und künstlerischen Geschmack erfordert. Während eines Bummels durch die Strassen entdecken Sie bestimmt noch eine ganze Reihe anderer Kunsthandwerksläden, unter anderem die der Gold- und Silberstickerei und die Herstellung von Parfüms aus Zitrus- und Jasminblüten. Bevor Sie sich aber zu grösseren Einkäufen entschliessen, sollten Sie unbedingt das Centre d'Artisanat besuchen, um sich über die Qualität und Vielfalt des örtlichen Angebotes zu informieren.

AUSFLUGSZIELE UND SEHENSWÜRDIGKEITEN

Wochenmarkt

Ganz besonders zu empfehlen ist ein Besuch des Wochenmarktes. Er wird jeden Freitag abgehalten und gleicht einem Volksfest, an dem auch die Touristen teilnehmen. Hier kann man neben Kamelen, Rindern, Ziegen, Schafen, Hühnern und sonstigen Tieren auch Teppiche, Kitsch und schöne Souvenirs kaufen. Die Einheimischen, die bis aus dem tiefsten Süden zu diesem Markt kommen, tragen mit ihren farbenprächtigen Trachten zu dem bunten Treiben bei. Auf einem besonderen Teil des Marktes wird eine Vielzahl einheimischer Gewürze verkauft, die nach allen Wohlgerüchen Arabiens duften.

 

Sonstige Sehenswürdigkeiten
Nabeul hat für tunesische Verhältnisse wenige Sehenswürdigkeiten. Hier können nur ein paar Überreste phönizischer und römischer Vergangenheit besichtigt werden. Ein sehr kleines, jedoch modernes archäologisches Museum mit Funden aus Neapolis als auch dem nahegelegenen Kerkouane befindet sich im Zentrum Nabeuls. Eine Villa mit Mosaikfussböden - Maison des Nymphes (Haus der Nymphen) sowie eine römische Fischfabrik wurden 2.5km südlich von Nabeuls Stadtzentrum freigelegt. Die in römischer Küche geschätzte Würzpaste Garum sowie durch Einsalzen konservierte Fische wurden hier hergestellt. Im Zentrum Nabeuls befindet sich ein sehr kleines, aber modernes Archäologisches Museum. Hier sind sowohl Funde aus Neapolis als auch dem nahegelegenen Kerkouane ausgestellt.

Ausflüge

Keinesfalls sollte man Ausflüge in die Umgebung von Nabeul, insbesondere die schöne Orangenküstenlandschaft, ins nahe gelegene Hammamet und nach Tunis verpassen. Auch werden im Umkreis Nabeuls Parfüme, bearbeitete Natursteine und kunstvolle Kacheln hergestellt. Wenn man etwas Zeit hat, sollte man einmal auch die Steinmetze von Dar Chaabane, dem Nachbarort, besuchen, die wahre Kunstwerke im maurisch-arabischen Stil herstellen.

Korba - Der Geheimtip

Der grüne Finger Tunesiens, dies trifft genau auf die Halbinsel im Norden Tunesien zu. Nur 1400 Kilometer von Sizilien entfernt, genau hier könnte die Landverbindung  zwischen Europa und Afrika gewesen sein, denken Geologen, diese aufgrund des steigendes Wasserpegels vor 30.000 Jahren versank. Bereits zu punischer Zeiten war die 90 Kilometer lange und 40 Kilometer breite Halbinsel besiedelt. Im östlichen Teil der Insel entdeckt man schöne Sandstrände und historische Ruinen. Hier sind auch die beiden berühmten Badeorte Hammamet und Nabeul (welcher auch Provinzhauptstadt vom Cap Bon ist). Die Westküste hingegen ist schroffer und auch kaum touristisch erschlossen, hier findet man z.B. die heissen Quellen von Korbous.

Medina Mediterranea (Hammamet)
„Die Medina Mediterranea ist vor allem die Verwirklichung eines Traumes. Der Traum, die arabische Stadt meiner Kindheit wieder zu finden“. Das sind die Worte vom Mann, der hinter dem Freizeitparkt „Medina Mediterranea“ steht. Der Architekt bereitete beinahe 40 Jahre die Realisierung seines Traumes vor. In den 90ern begann die Bauzeit. Seit 2003 ist die neue Medina in Yasmin Hammamet mit Souks, Restaurant, Hotels, Hammam, Hallenbad im Stile der grossen Bäder des beginnenden 20. Jahrhunderts und einer sehr angesagter Disco fertig. Ein lohnenswerter Besuch.

Die Marina (Hammamet)
Auf einer Fläche von 13ha, 3ha Grünfläche und einer Wasserfläche von 20ha erstreckt sich einer der schönsten Marinas Tunesiens. Umgeben von schicken Appartements und einer romantischen Strandpromenade heisst hier der 2003 eröffnete Hafen luxuriöse Yachten und grosse Segler willkommen. Schiffe bis zu einer Länge von 110m finden an 740 Ringen ihren Platz.

Carthage Land (Hammamet-Yasmine)
In nächster Nähe zur Medina liegt Carthageland. Ein Vergnügungspark à la Disney für kleine und grosse Kinder, die wie mit dem Zauberstab die Geschichte Tunesiens von Hamilkar Barka und Hannibal über die drei punischen Kriege bis zu den Byzantinern und Andalusiern aufleben lassen. Von Wasserspielen bis Kostümen und „Hannibals Reise auf dem Elefanten“ reicht die aufwendig und farbenfroh inszenierte Showwelt des Carthage Land. So wird spielerisch der Geschichtsunterricht nachgeholt und ganz nebenbei der Prachtzug des alten Bey von Tunis, der Lézard Rouge, von der Wüste ans Meer gesetzt.

Ausflugsziele in der Region
Die türkis-blauen Strände Hammamets leuchten schon von weitem. Aber auch die ländliche Umgebung Hammamets hat ihre besonderen Schönheiten: Ob mit dem Mietauto oder Fahrrad, die Reise lohnt sich, um das andere Tunesien hinter Hotelbergen zu sehen. Kleine Dörfer und Strassen Richtung Norden, gastfreundliche Menschen, Felder, Wiesen, Küstenwege, exotische Blumen und Kakteen und Kontakt mit Einheimischen sind garantiert.

Der Norden Tunesien zeigt sich faszinierend anders als der wüstengeprägte Süden: Grüne Felder, Landwirtschaft, Schafsherden, weite Ebenen und hochgelegenen Dörfer zeichnen das besondere Flair aus. Eine Fahrt nach Cap Bon, der nördlichen Halbinsel garantiert einen atemberaubenden Meerblick und viel Kontakt mit Tunesiern selbst. Einfach einen Tagesausflug buchen oder mit dem Mietauto loslegen und aufs Land: Spannende Eindrücke eines touristenlosen Tunesiens warten.

Besuch der Medina (Hammamet)
Wer den Strand für ein paar Stunden verlassen möchte, fährt am besten mit dem Taxi in die Altstadt Hammamets, die Medina: Ein wunderschöner Ort zum Flanieren, den Sonnenuntergang geniessen, die bunten Fischerboote aus den Strandcafes beobachten (natürlich mit Minztee und Schischa, der tunesischen Wasserpfeife) und von der Dachterrasse der Festung einen arabischen Cafe und die Sicht auf die ganze Stadt und die Bucht geniessen.

Trotz Touristen bewahrt die Altstadt mit ihren engen Gassen und Geschäften authentischen Charme: Die klassisch-tunesische weiss-blaue Architektur, die Blumen und türkisen Ornamente, der Suq, die Moschee und unzählige kleine Geschäfte machen jeden Tag in Hammamet zu einem Erlebnis.

RUNDREISE

80% der Zitrusfrüchte, 60% der Trauben und fast die Hälfte des ganzen Gemüses stammen vom Cap Bon.  Die berühmten tunesischen Weine, z.B. der Mornag, werden auch hier hergestellt. Fährt man von Hammamet Richtung Tunis, sieht man die Weinberge von Mornag. Aufgrund der effizienten Bewässerungssysteme und angesichts der vielen Niederschläge ist noch heute die Landwirtschaft funktionierend.

Eine Rundreise durch das Cap Bon
Hier nun beginnt die Reise über Halbinsel. Start ist das älteste Strandparadies Hammamet. Von hier aus fahren wir in Richtung Nabeul, weiter nach Korba, auch rotes Dorf genannt. Warum rotes Dorf? Aufgrund von den vielen Tomaten, Paprikaschoten und Erdbeeren, die hier geerntet werden. In Korba lohnt sich auch der Kauf von Harissa. Diese ist eine hausgemachte, würzige und scharfe Sauce die in Tunesien zu fast jedem Gericht gereicht wird.

Unser nächstes Ziel ist Menzel Temime. Menzel Temime ist bekannt für seine Gewürze, die Schnüre von roten Paprikaschoten, gutes Fleisch und seinen grossen Dienstagsmarkt, wo alle Bauern der Halbinsel sich zusammen finden um ihre Waren zu verkaufen. An den Marktständen sieht man fantastische Obst- und Gemüsepyramiden, diese bilden herrliche vielfarbige Mosaike

Über Menzel Temime gelangt man nach Kelibia, welches ca. 50 km von Nabeul entfernt liegt. Ihre Wurzeln hat sie sowohl in der punischen Zeit, als auch in der römischen Zeit. Doch fast nix aus dieser Zeit ist übrig geblieben. Einzig die byzantinische Festung aus dem späten 6. Jahrhundert (Bild einfügen). Das alte Fort über den Hafen, welches ausserdem im 6. Jahrhundert erbaut wurde, dient als Hauptattraktion. Neben dem Lac Ichkeul ist Kelibia das zweitwichtigste Vogelnistgebiet in Tunesien. Je nach Regenmenge wechselt der See Form und Grösse.

Bekannt ist Kelibia für seine Weissweine, besonders für den Muscat de Kelibia.  Diesen kann man in einem der einfachen Fischrestaurants am Hafen verkosten. Kelibias Küsten sind noch nicht vom Tourismus erschlossen. Hier findet man lange, sandige und noch menschenleere Strände. Nur wenigen wohlhabenden Tunesiern gehört hier ein Ferienhäuschen.

Fährt man weiter nördlich, gelangt man zur Ausgrabungsstätte Kerkouane. Dies ist die einzige noch erhaltene punische Stadtanlage in Tunesien. Sie liegt auf dem hohen Felsen vom Cap Bon. Seine punischen Einwohner handelten mit dem begehrten tyrischen Farbstoff Purpur, welcher aus der Murex Schnecke gewonnen wurde. Kontrolliert wurde das kleine Städtchen von Karthago. Erst 1952 wurde Kerkouane wiederentdeckt und zwar von einem französischen Archäologen.

Alle anderen punischen Siedlungen wurden jeweils von den nachkommenden Völkern überbaut, aber nicht Kerkouane. Heute sieht man noch die ursprünglichen Grundrisse der Häuser mit gut erhaltenen Böden, Mauern und sanitären Anlagen. Sowie den Verlauf der einzelnen Strassen. Imposant sind die Bäder der Häuser. Auch hier kann man den hohen Lebensstandart erkennen, den das Volk schon damals besass. Die meisten beanspruchten eine eigene Badewanne, daran kann man erkennen, dass die Besitzer offenbar gern allein badeten, im Gegensatz zu den Römern die lieber gern in öffentlich badeten.

Gleich am Anfang befindet sich ein kleines Museum. Hier sieht man einen aus Zypressenholz gefertigten Sargdeckel in Form einer lebensgrossen weibliches Figur, die man auch die Dame von Kerkouane nennt. Neben diesen findet man Schmuck, Gefässe etc., dadurch kann man sich ein Bild der damaligen Kultur machen.

An klaren Tagen sieht man von unserem nächsten Ziel, El Haouaria, Sizilien. El Haouaria liegt an der Spitze des Cap Bon, inmitten des türkisblauen Meeres.

Unweit des kleinen Dorfes liegen die Grotten Romaines, die römischen Steinbrüche Ghar el-kebir. Sträflinge und Sklaven aus damaliger Zeit klopften in den unterirdischen Steinbrüchen Sandsteinblöcke aus den Felsen. Hieraus erwarben die Römer Baumaterial für ihre prächtigen Städte, z.B. für Karthago. Manche dieser Höhlen sind bis zu 30 Meter hoch. In der Cauves-Souris-Höhle findet man Hunderte von Fledermäusen. Diese Höhle sollte man aber zur eigenen Sicherheit nur mit Führer und Taschenlampe betreten.

Das sonst eher ruhigere Örtchen El Haouaria selbst, ist aber eher durch seine Falkenschau „Festival de l´Epervier“ im Juni bekannt. Unterlegt mit Musik und Tanz, sieht man die abgerichteten Falken bei der Jagd. Im Frühjahr werden die Vögel mit Netzen eingefangen und trainiert. Die Falkner behalten nur die weiblichen Tiere, da diese grösser und raubgieriger sind. Nach dem Festival werden fast alle Vögel wieder freigegeben und in die Natur, damit sie mit Ihrer Wanderung fortfahren können.

Letzte Station auf unserer Cap Bon Rundfahrt ist Korbous, welches berühmt für seine heissen Quellen ist. Man erreicht das Örtchen durch ein enges Tal und je näher man dem naheliegenden Dorf Sidi Rais kommt, öffnet sich Korbous dem Meer.

Bereits die Römer und Punier nutzten diese Quellen, welchen man nachsagt das sie heilende Kräfte besitzen. Ahmed Bey gründete 1901, wo Tunesien sich noch unter französischer Herrschaft befand, ein Kurbad. Hauptattraktion ist das Hammam im alten Bey-Palast. Allerdings bedarf es einer Renovierung, da es mittlerweile sehr veraltet ist. Doch trotzalledem ist heute Korbous das wichtigste Kurbad für die Tunesier.  Das heisse Wasser, was sehr schwefelhaltig ist, sprudelt mit bis zu 60°C aus dem Boden. Dieses soll unter anderem Rheumaleiden, Arthritis und Hautkrankheiten heilen. Berühmtestes Wahrzeichen ist jedoch ein Stein, der sich in der Nähe des alten Präsidentenpalastes von Habibi Bourgiba befindet. Ihm wird nachgesagt das er Unfruchtbarkeit kurieren kann.

Korbous ist ein beliebtes Ausflugsziel für die Tunesier. Mit ihren Kindern fahren sie in das kleine Örtchen und geniessen die Quellen.

Fährt man weiter Richtung Soliman und Grombalia ist man wieder in Nabeul. Von hier aus kann man wieder gen Hammamet Reisen. Die Cap Bon Rundfahrt hat eine Länge von ca. 200 Kilometern. Wer dieses nicht an einem Tag fahren möchte, kann unterwegs sich in einem der noch eher unentdeckten Hotels einmieten, wie z.B. das African Jade in Korba, dem Palmarina in Kelibia oder dem ‚Les Grottes in El Haouaria.

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